und somit auch im Körper beeinträchtigen das Muskel- und Skelettsystems. Ungünstige Haltungen und zu wenig Bewegung im stressigen Arbeitsalltag begünstigen zusätzlich Haltungsschäden. Chronische Verspannungen können entstehen und der damit verbundene Schmerz bedingt wiederum ein zusätzliches Anspannen der Muskulatur – so entsteht ein Teufelskreis, den es gilt, rechtzeitig zu durchbrechen.
Eine Möglichkeit den Körper wieder in Balance zu bringen ist die Craniosacral-Therapie. Durch diese sanfte Therapieform kann der Regulationsmechanismus des Körpers in Gang gebracht und die Selbstheilungskräfte angeregt werden. Spannungsmuster im Gewebe behindern den Fluss des Craniosacralen Rhythmus (= natürlicher Fluss des Hirnwassers im Körper). Diese können durch den Therapeuten aufgefunden und gelöst werden.
Dabei wird der Fokus auch auf das vegetative Nervensystem gerichtet. Diesem wird dabei geholfen wieder in einen ausgeglichenen Zustand zurückkehren zu können. Die Selbstregulation des Nervensystems kann sich wiedereinstellen. Auswirkungen von Stress werden gelindert oder können gänzlich behoben werden. Somit ist diese Therapie sowohl für eine Behandlung bei bestehenden Beschwerden als auch zur Stressprävention geeignet.
Das vegetative Nervensystem besteht aus den Anteilen des Sympathikus (Aktion) und den Anteilen des Parasympathikus (Entspannung).
Der paarige Grenzstrang des sympathischen Nervensystems (=Truncus symphaticus) verläuft rechts und links der Wirbelsäule, die Nervenzellkörper liegen in der Brust- und oberen Lendenwirbelsäule.
Das Ganglion cervicale (Ganglion = eine Anhäufung von Nervenzellen), welches sympathische Nervenfasern beinhaltet, verläuft in der Region der Halswirbelsäule.
Das parasympathische System beginnt mit Nervenzellen im Hirnstamm, somit im Inneren des Schädels.
Der Nerv, der dabei die meisten parasympathischen Fasern enthält, ist der Vagus-Nerv, der in einen vorderen und hinteren Strang unterteilt werden kann.
In der Steißbeinregion befindet sich ebenso ein wichtiges parasympathisches Nervengeflecht, die Nervi splanchnici pelvici.
Das vegetative oder auch autonome Nervensystem ist grundlegend wichtig. Denn gerade hier kann ein Ungleichgewicht die Ursache ganz unterschiedlicher Erkrankungen, aber auch chronischer Stresszustände sein. Das vegetative Nervensystem kann durch bestimmte Ereignisse psychischer oder körperlicher Natur aus dem Gleichgewicht geraten. Die Balance zwischen Anspannung und Entspannung ist dann nicht mehr gegeben. Dafür kann es viele Faktoren geben. Allein schon der heutige Lebensstil führt dazu, dass sich der Körper im Dauerstress befindet.
Durch die sanfte Therapieform der Craniosacralen Osteopathie kann dem autonomen Nervensystem Hilfestellung gegeben werden, wieder in die Selbstregulation zu kommen.
Die Craniosacrale Osteopathie ist ein Teilgebiet der klassischen Osteopathie.
Der Begriff „Craniosacral“ bezieht sich auf zwei Knochenstrukturen, nämlich das Cranium (= Schädel) und das Sacrum (= Kreuzbein). Zwischen Schädel und Kreuz- bzw. Steißbein liegt die Wirbelsäule. Innerhalb dieser knöchernen Strukturen, also Schädel, Wirbelsäule und Kreuzbein befindet sich das zentrale Nervensystem. Das zentrale Nervensystem ist eingehüllt in Membranen (= Hirnhäute), zwischen denen sich eine Flüssigkeit befindet, der Liquor (= Hirnwasser).
Der Liquor pulsiert in einer ganz bestimmten Frequenz. Er hat einen eigenen Rhythmus, spürbar als eine sanfte wellenförmige Bewegung, die unabhängig vom Herzschlag oder der Atmung ist. Dieser Rhythmus überträgt sich durch die Abgänge der Spinalnerven aus der Wirbelsäule in alle Gewebestrukturen im Körper. Indem der Therapeut den Rhythmus tastet und beobachtet, kann er Veränderungen und gestörte Funktionen im Gewebe ertasten, welche auf Blockaden in bestimmten Bereichen hinweisen.
Bei einer Craniosacral-Behandlung legt sich der Patient bekleidet auf eine Liege und der Therapeut beginnt damit bestimmte Handpositionen am Körper des Klienten auszuführen. Durch sanfte Berührungen und Techniken wird dem Körper dann der Impuls gegeben die bestehende Blockade-/n zu regulieren, damit es wieder zu einer Normalisierung des Rhythmus kommen können. Die Regenerationsprozesse und Selbstheilungskräfte werden angeregt und der Körper kann somit wieder in einen ausgeglichenen, entspannten Zustand zurückkehren.
Unterschiedlichste Grifftechniken, zum Beispiel für den gesamten Wirbelsäulenbereich, Nacken, Schädel, Kreuz- und Steißbeinbereich stehen dem Therapeuten zur Verfügung.
Sowohl dislozierte (= verschobene) Wirbelsegmente, als auch verspannte Muskeln, verkürzte- oder verhärtete Faszien und somit eingeschränkte Knochen- und Gelenkmobilität, können behoben werden.
Durch das Arbeiten an den, wie oben beschrieben, für das vegetative Nervensystem wichtigen Strukturen, wird dieses aktiv beeinflusst.
Dysregulationen werden gelöst und Schmerzen gelindert, da deren Ursache im besten Falle behoben werden kann.
Gerne erhalten Sie von mir spezielle Übungen, welche den Körper in die Aktivität des vorderen Vagus-Astes bringen und gleichzeitig eine strukturelle Wirkung auf spezielle Muskelbereiche und auch die Beweglichkeit der Wirbelsäule haben.
Diese können Sie dann zu Hause eigenständig und nach Ihren eigenen Bedürfnissen und Befinden durchführen, um selbst an Ihrer Gesundung mitzuwirken.
Ihre
Veronika Ruml, Heilpraktikerin